Instagram: Diskriminiert die Plattform bewusst Pornostars?

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Die Superplayer der Sozialen Medien, Instagram und Facebook, sind fest in US-Hand. Dementsprechend prüde sind die Richtlinien, wenn es um Abbildungen nackter Haut geht. Das Höschen zu tief bis an die Schamesgrenze herunter gezogen? Gelöscht. Ein Nippel zu sehen? Verwarnung! Und Facebook mahnt sogar eine „sexuell zu explizite“ Sprache ab.

Ganz besonders empfindlich zeigt sich vor allem Instagram, wenn es sich bei denjenigen, die die freizügigen Bilder posten, um Sexworker handelt: Escorts, Dominas, Pornodarstellerinnen. Es scheint fast, als hätte Insta diese Berufssparte ganz besonders auf dem Kieker. „Selbst, wenn ich nur Fotos in engen Kleidern poste, kassiere ich dafür regelmäßig Verweise“, so Nadini (Name von der Redaktion geändert), die ihren Lebensunterhalt als Camgirl verdient. Anfangs habe sie durchaus noch etwas Haut gezeigt, aber, so Nadini: „Niemals waren meine Brustwarzen oder meine Poritze zu sehen!“

Auch US-Pornodarstellerin Alana Evans, Präsidentin der Gewerkschaft für Pornodarsteller, wittert in den Dauer-Abmahnungen reine Schikane. Sie wirft dem Unternehmen sogar vor, regelmäßig Accounts von Pornodarstellerinnen zu löschen, obwohl die betreffenden Personen nicht gegen die Instagram-Richtlinien verstoßen hätten. Der wahre Grund für das Löschen der Profile, so Alana Evans in einem Interview: „Sie diskriminieren uns, weil sie nicht mögen, womit wir unser Geld verdienen.“

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This is heaven for me… #gamer #girlgamer

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Camgirl Nadini kann davon ein Lied singen: „Das ist das vierte Instagram-Profil, das ich habe. Die anderen wurden relativ schnell gelöscht, ohne Angaben von Gründen. Ich fange jedes Mal wieder bei Null an.“

Unhaltbare Zustände, findet US-Porno-Star und Sexwork-Aktivistin Ginger Banks, denn Instagram und Facebook seien für viele Darsteller und Camgirls die einzigen und vor allem wichtigsten Marketing-Kanäle. Banks in einem Interview: „Die Leute, die uns melden, verstehen nicht, dass unser Einkommen dadurch bedroht ist. Oder es ist ihnen egal.“

Eine Stellungnahme zu dem Vorwurf, man würde Sexworker bewusst diskriminieren, gibt es bislang weder von Instagram noch von Facebook. Nur ein generelles Statement, in dem es ausweichend heißt: „Mit dieser diversen Online-Gemeinschaft müssen wir Regeln über Nacktheit und sexuelle Werbung aufstellen, um sicherzustellen, dass der Inhalt für jeden angemessen ist, vor allem für junge Menschen.“

Fast schon ironisch scheint es da, dass gerade Pornostars wie brave, regelgetreue Lämmer rüberkommen, während sich Stars wie Model-Mutti Heidi Klum, Netflix-Star Bella Thorne oder Unternehmerin Kim Kardashian fast alles leisten können. Deren Fast-Nackt-Fotos werden so gut wie nie gelöscht …

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#FBF Take me back please #CostaRica

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Goodmorning 🔥

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